Unternehmensgeschichte und Meilensteine
Kithara gibt es bereits seit über 20 Jahren, viel Zeit für Geschichten und Erfahrungen. Damit wir aber, genau wie unsere Software, zeiteffizient bleiben, gibt es hier nur eine kurze Übersicht über die Kernentwicklungen des Unternehmens, welche vor allem auch für den heutigen Stand relevant sind.
1996
Die ersten Schritte von Kithara führten zu Entwicklungswerkzeugen zur hardwarenahen Programmierung unter Windows 95. Das Hardware-Toolkit erlaubte die Entwicklung von Gerätetreibern durch Zugriff auf I/O-Ports, den physischen Speicher sowie durch Interrupt-Handling, während mit dem Timer-Toolkit hochauflösende Timer-Routinen auf Kernel-Ebene realisiert werden konnten.
1998
Das Serial-Toolkit stellte echtzeitfähige, serielle Kommunikation für alle bekannten COM-Schnittstellen bereit, mittlerweile auch unter Windows NT. Alle damaligen Toolkits sind zwar als solche nicht mehr bei Kithara verfügbar, Teilfunktionen sind jedoch in die Module von Kithara RealTime Suite mit eingeflossen.
2000
Mit der ersten Ausführung von Kithara DOS Enabler konnten reine MS-DOS-Anwendungen auch unter Windows ausgeführt werden, was zu einer überraschend großen Nachfrage nach dem Produkt führte. 15 Jahre später wurde das mit der neuen Version von 2015 auch unter modernen 32- oder 64-Bit-Windows-Versionen und mit Echtzeiteigenschaften möglich.
2002
Die noch heute erhältliche Kithara Driver Collection vereint die verschiedenen Entwicklungswerkzeuge für hardwarenahe Programmierung und stellt diese in einer aufeinander optimierten Sammlung bereit. Seit 2002 zählte zudem Windows XP zur Liste der unterstützten Betriebssysteme.
2004
Der Aufbau des Kithara-Echtzeitsystems wurde 2004 vollständig überarbeitet. Dies beinhaltete auch ein komplett neues Beispiel-Schema, die Überarbeitung des Setups und die Möglichkeit, durch Laden einer DLL in den Echtzeitkontext, Anwendungscode auf die Kernel-Ebene zu bringen.
2006
Durch die Entwicklung hochfrequenter Timer konnten die garantierten Reaktionszeiten von Kithara RealTime Suite bis hin zu „harter“ Echtzeit, drastisch verbessert werden. Mit Timer-Frequenzen von bis zu über 20 kHz waren so erstmals maximale Jitter von nur wenigen Mikrosekunden möglich. Der ebenfalls 2006 entwickelte Kithara Kernel Tracer stellt noch heute das wichtigste Hilfsmittel zur Fehleranalyse und -behebung dar.
2008
Die mittlerweile weitverbreiteten Netzwerktreiber von Kithara zur Echtzeit-Ethernet-Kommunikation gehören zu den wichtigsten Entwicklungen im Bereich Industrie-Vernetzung. Der darauf aufbauende EtherCAT-Master ist heute eines der zentralen Elemente von Kithara RealTime Suite und zählt zum wichtigsten Vorstoß des Unternehmens im Bereich industrielle Automatisierung. Gleichzeitig wurde das Echtzeitsystem von Kithara um eine leistungsfähige Multitasking-Umgebung erweitert. Kithara RealTime Suite ist als prioritätsgesteuertes, präemptives Multitasking-System so erstmals einem reinen Echtzeit-OS leistungs- und funktionstechnisch ebenbürtig.
2010
Kithara richtete seinen Blick 2010 auch auf spezialisierte, industrielle Bereiche wie Machine Vision. Zur sofortigen Erfassung von Bilddaten mit Industriekameras wurden innerhalb der Echtzeiterweiterung die auf Gigabit-Ethernet basierende Schnittstelle GigE Vision unterstützt.
2012
Nach der Bilderfassung war der Schritt hin zur Bildverarbeitung in Echtzeit die logische Konsequenz. Durch Unterstützung der Bildverarbeitungsbibliothek Halcon sowie später auch OpenCV sind sofortige Steuerungsreaktionen auf eingegangene Bilddaten möglich. Ebenso wurde anschließend auch die Entwicklung für Kameras mit USB3 Vision gestartet.
2014
Kithara betritt mit der Automobiltechnik einen weiteren, großen Industriebereich. Durch die Echtzeitfähigkeit der Automotive-Bussysteme CAN FD, FlexRay, LIN und BroadR-Reach werden vor allem Prüfstandhersteller und Zulieferer angesprochen, die mit der immer stärker werdenden Automobilvernetzung beauftragt werden. Um dem wachsenden, globalen Interesse an den Produkten von Kithara nachzukommen, entstanden zudem die ersten internationalen Vertretungen in den USA sowie in China.
2016
Kithara lässt 2016 die Sektkorken knallen und feiert das 20-jährige Bestehen. Auch Kithara RealTime Suite feiert mit dem Erscheinen von Version 10 ein Jubiläum. Die neue Version bringt einige wesentliche Änderungen, welche das Echtzeitsystem zukunftssicherer und kundenfreundlicher machen. Mit dem Storage Module wird zudem ein performantes Hilfsmittel für Big Data Management eingeführt, welches extrem anspruchsvolle Anwendungen in Bereichen wie Bilderfassung oder Messdatenspeicherung ermöglicht.
2018
Die Unterstützung von PTP wird implementiert, womit sich Netzwerkteilnehmer in einem verteilten System sogar weltweit präzise synchronisieren und über Kithara RealTime Suite in Echtzeit ansteuern lassen. Dank der jahrelangen Expertise für Ethernet kann Kithara zudem BroadR-Reach in die Liste unterstützter Automobil-Schnittstellen aufnehmen. Die physische Übertragungsschicht für Automotive Ethernet gilt als besonders zukunftssicher. Auf Basis des Storage Module wird die Einbindung der Messdatenstandards MDF und PCAPng fertiggestellt. Anspruchsvollen Anwendungen im Bereich Big Measurement Data mit Echtzeit-Voraussetzung steht also nichts mehr entgegen.
2020
Echtzeit-Ethernet, seit jeher ein Standbein bei Kithara, erlaubt nun unter Verwendung von QSFP+ auch Durchsatzraten von bis zu 40 GBit/s. Der sich rasant entwickelnde Bereich Datenspeicherung erfreut sich dank Unterstützung von RAID-0-Verbünden einer Vervielfältigung an Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. Zum ersten Mal wagt sich das Unternehmen an das Feld Machine Learning und bindet verschiedene Software-Bibliotheken, die Algorithmen für die Programmierung komplexer selbstlernender Anwendungen bereitstellen, in das Echtzeitsystem ein. Zudem wird Zeitsynchronisation um das vereinfachte Profil gPTP sowie GPS-Funktionalität mit NMEA erweitert.
2022
Die Ethernet-Entwicklung macht keine Pause: Dank der Unterstützung des Intel Controllers E810 hat Kithara nun auch die 100-Gigabit-Marke für Netzwerkkommunikation geknackt. In Kooperation mit PLC2 kann der GigE-Vision-Framegrabber PGC-1000 innerhalb des Kithara-Echtzeitbetriebssystems verwendet werden, womit eine fast vollständige CPU-Entlastung bei Bildverarbeitungsprozessen erreicht wird. Pünktlich zum Windows-11-Release wird auch Kithara RealTime Suite 11 veröffentlicht, mitsamt Unterstützung für das weit verbreitete OS.